Montag, 30. August 2010

Schnittblumen aus Lateinamerika und Afrika - es geht auch fair!

Nicht nur zum Valentinstag werden jedes Jahr viele Blumen verschenkt. Etwa 40 Euro pro Kopf geben die Bundesbürger jährlich für Schnittblumen aus. Damit haben sie den höchsten Schnittblumen-Verbrauch in Europa. Mit großem Abstand führt die Rose die Beliebtheitsskala an, gefolgt von Tulpen, Gerbera und Chrysanthemen. Die wenigsten von ihnen stammen aus deutschen Gewächshäusern. Aufgrund der klimatischen Vorteile wird die Mehrheit in Afrika und Lateinamerika kultiviert und gelangt per Flugzeug entweder direkt oder über die Blumenversteigerungen der europäischen Nachbarländer auf den deutschen Markt.


In Lateinamerika und Afrika sind mit der Blumenproduktion jedoch häufig eine Reihe von sozialen und ökologischen Problemen verbunden. Niedrigste Löhne, keine geregelten Arbeits- und Pausenzeiten und Kurzzeitarbeitsverträge sind an der Tagesordnung. Gesundheit und Umwelt werden durch den Einsatz von Pestiziden erheblich belastet. Für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern setzen sich seit vielen Jahren Blumenproduzenten, Blumenhändler, Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften ein. Außerdem wurden eine Reihe von Siegeln für faire Blumen aus umweltverträglicher und sozial gerechter Produktion entwickelt.

In Deutschland haben das Zeichen des "Flower Label Programms (FLP)" und das TransFair-Siegel die größte Bedeutung. Rund 25 Floristen in Bremen und 13 in Bremerhaven bieten Blumen mit FLP-Siegel an. Die Qualität des Siegels wird durch die unabhängige Kontrolle sichergestellt. Insbesondere im Winterhalbjahr ist die Klimabilanz der Fairtrade-Blumen trotz der Luftfracht gegenüber europäischen Gewächshäusern positiv. In der warmen Jahreszeit werden besonders auf Wochenmärkten und direkt ab Hof auch Blumen aus Ökolandbau angeboten.

Quelle: http://www.bremer-umwelt-beratung.de/umwelttipps-dies-und-das-blumen-mit-siegel.html